Kindergarten und Pfarrheim
St.Veit
Generalsanierung
Bauherr / Maßnahmenträger
Pfarrverband Neumarkt St. Veit, Erzbischöfliches Ordinariat München
Zeitraum 2016-2018
LEISTUNGSPHASEN LPH 3-9
Generalsanierung
Objekt
Kindergarten und Pfarrheim
St.Veit
Im Jahr 2012 entschied man sich, durch den Anbau eines Krippenneubaus an den Bestand, das bestehende Gebäude aus den 1970-er-Jahren zu erhalten und zu sanieren. Der Entwurf für den Anbau und auch für die weiteren Maßnah- men am Bestandsgebäude wurde von den Architekten Götze & Hadlich (Mün- chen) entwickelt.
Das Gebäude befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Rott und liegt teilweise im Hochwasserbereich. Nach Berichten der Nutzer sind die bestehenden Kel- lerwände dicht und überstanden vorhergehende Hochwassersituationen gut. Einzelne Öffnungen im Kellerbereich stellten jedoch Schwachstellen dar. Auch der Brandschutz wies einige Mängel auf, der Betrieb konnte in den vergangenen Jahren nur unter Einbau einiger provisorischer Fluchtwegkonstruktionen und unter Hinnahme der damit verbundenen Einschränkungen erfolgen.
Maẞnahmen
Ziele der Maßnahme
Im Rahmen der Generalsanierung sollten die o.g. Schwachstellen im Hochwas- ser- und Brandschutz beseitigt werden, die elektrische, sanitäre und Heizungs- technische Ausstattung, welche in weiten Teilen überaltert war, modernisiert und die abgenutzten Oberflächen erneuert werden.
Zudem war im Bereich des Pfarrheims eine Vergrößerung von Pfarrsaal und Küche gewünscht, sowie eine flexiblere Nutzung des Saals. Der dunkle Mittelflur sollte aufgewertet und das Obergeschoss auch barrierefrei erreichbar werden.
Im Kindergarten fehlten für alle 3 Gruppenräume Intensivräume um den heu- tigen Ansprüchen an das Raumkonzept gerecht zu werden. Eine interne Verbindung der Räume des Kindergartens im Erd- und Untergeschoss sollte geschaffen werden. Der dunkle Kellerbereich sollte vielfach nutzbar gemacht und aufgewertet werden.
Umbaumaßnahmen zur Optimierung der Funktion
Die Umsetzung des Entwurfs in der Werkplanung und der weiteren Baubetreuung erfolgte durch die Zehetmeier Architekten GmbH (Isen).
Im Bereich des Pfarrheims wurde das Dach über dem Mittelflur geöffnet und ein großzügiges Oberlicht eingesetzt, der Flur erhält dadurch nun viel Tageslicht, welches über Oberlichter auch in die angrenzenden Räume dringt. Die Küche wurde um eine Achse verschoben und einer der Gruppenräume statt dessen in den Keller verlegt. Dadurch konnte der Pfarrsaal um eine Fensterachse vergrößert werden. Die Oberflächen an Wänden und Decken wurden besonders hell gestaltet.
Der Pfarrsaal und einer der Gruppenräume im Keller erhielten eine mobile Trennwand, welche die Teilung der genannten Räume und eine getrennte Nutzung ermöglicht.
Durch den Umbau des Treppenhauses und den Einbau eines Aufzugs sind nun alle Geschosse barrierefrei erreichbar.
Im Bereich des Kindergartens wurden durch Umorganisation verschiedener Funktionen und durch den Anbau eines weiteren Raumes für alle Gruppenräume eigene Intensivräume geschaffen. Die Anzahl der Waschräume musste dazu von 3 auf 2 verringert werden.
Es wurde ein kleines weiteres Treppenhaus vom EG in den Keller errichtet, damit die Kinder auf dem Weg in den Turnraum nicht durch das öffentliche Treppenhaus müssen. Das Personal hat einen großen Aufenthaltsraum im Keller mit eigener Küche erhalten.
Durch ein geschickt gestaltetes Brandschutzkonzept und die direkte Fluchtmöglichkeit von allen Gruppenräumen in den Garten konnte auch der Flur als Spiel und Bewegungsraum mitbenutzt werden. Im Keller und im Obergeschoss wurden zusätzliche Fluchttüren an der Ostseite geschaffen.
Alle Gruppenräume wurden mit akustisch wirksamen Deckenpanelen ausgestattet. Es gibt nun von jedem Raum im Gebäude zwei sichere Fluchtwege nach draußen.
Umbaumaßnahmen zur energetischen Optimierung und zum Hochwasserschutz
Um auch die Energiebilanz des Objektes zu verbessern, wurden alle Fenster durch neue 3-fach-verglaste Holz-Alu-Fenster ersetzt und die Fassade mit einem mineralischen Wärmedämmverbundsystem gedämmt. Auch der gesamte Sparrenzwischenraum ist mit Flockenware ausgedämmt worden.
Die bestehende Gasheizung kann weiter betrieben werden und versorgt zukünftig Krippe und Kindergarten. Sie wird nun durch eine moderne Wärmepumpe unterstützt, wodurch sich der Primärenergieverbrauch des Gebäudes zusätzlich reduziert.
Alle Kellerwandaußenseiten, an denen gearbeitet wurde, sind gegen drückendes Wasser abgedichtet worden. Zuvor waren einige alte Durchdingungen zu schließen und es sind neue geschaffen worden. Der Anschluß aller Sanitärleitungen wurde über die Rückstauebene angehoben, die neue Kellertür in wasserdichter Ausführung errichtet und die Lichtschächte an der Nordseite entfernt. Die südlichen Lichtschächte wurden ebenfalls neu an die Entwässerung angeschlossen.
Begleitende Maßnahmen
Der Betrieb in der benachbarten Krippe wurde während der gesamten Bauzeit fortgesetzt. Die 3 Kindergartengruppen wurden in Container ausgelagert, welche auf dem Gelände des Stifts Neumarkt St. Veit an der St. Veiter Straße 33 aufgestellt waren. Die Containerstandzeit konnte auf 14 Monate begrenzt werden.