Kloster Neumarkt
St. Veit

Sanierung von Teilbereichen

Bauherr / Maßnahmenträger
Pfarrverband Neumarkt St. Veit,
Erzbischöfliches Ordinariat München
LEISTUNGSPHASEN LPH 0-9

Sanierung von Teilbereichen

Objekt Kloster
Neumarkt St. Veit

Das ehemalige Benediktinerkloster wurde 1121 in Eisenbach gegründet, 1171 an den Veitsberg, einen Wallfahrtsort verlegt. Seit 1269 niedere Gerichtsbarkeit, 1458 weitere bedeutende Privilegien. 1677 Erweiterung des Sakristeiflügels nach Osten. Ein Großbrand zerstörte 1708 weite Teile des Klosters, ver- schonte aber die Kirche. Wiederaufbau und Umbau der Kirche, unter Abt Marian Wieser (1695-1720) begonnen, dauerte bis um 1730. 1802 säkularisiert. Seit 1938 Altersheim der Barmherzigen Schwe- stern. (Georg Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bayern IV, München und Oberbayern, 2002)

Die ehemalige Klosteranlage zeigt sich heute als langgestreckter Baukomplex, bestehend aus dem sog. Abteiflügel (Hauptgebäude/Hauptzugang). Östlich davon gelegen ein Erweiterungsbau von Domenikus Glasl um 1710, welcher mit dem Kreuzgang den sog. Marienhof umschließt. Vom Chor der Kirche aus erstreckt sich weiter nach Osten die Erweiterung des Sakristeibaus von Zucalli um 1688 mit der Josefikapelle. Westlich an Kirche bzw. Kirchturm angebaut steht der heute sog. Napoleonsflügel, von Hans Guggenmoos, Weilheim, um 1618 erbaut. Ein Verbindungsbau zum Abteiflügel, welcher 1935 abgerissen und neu erbaut wurde, schließt den Wirtschaftshof oder Försterhof nach Westen ab.

Von 1938 an wurde die Klosteranlage als Altenheim genutzt.

Die Nutzung ist bis heute aufrechterhalten, wurde jedoch durch die Behörden wegen verschiedener Unzulänglichkeiten immer weiter eingeschränkt.

Das Erdgeschoss des Abteiflügels dient dem heutigen Betreiber, Stiftung Ecksberg, Mühldorf, als Verwaltung. Im Obergeschoß wohnten bis 2004 die letzten dort arbeitenden Schwestern (jetzt teilweise leer

stehend). Im (ebenerdigen) Kellergeschoß des Napoleonflügels befanden sich bis vor kurzem die Kaplanswohnung und die Wäscherei des Altenheims.

Der gesamte Komplex zeigt sich heute mit den, in unterschiedlichen Zeiten entstandenen Bauteilen, z.T. auch mit baulichen Veränderungen aus jüngerer Zeit, wie z.B. den Um- und Einbauten für die Alten- heimnutzung unter den Barmherzigen Schwestern oder dem, um 1990 entstandenen neuen Treppenhaus und Aufzug im Abteiflügel, sowie vielen einzelnen Maßnahmen, etwa zur Verbesserung des Brandschutzes an einzelnen Stellen.

In weiten Bereichen sind die ursprünglichen Raumfolgen und Baukonstruktionen noch gut ablesbar und in verhältnismäßig gutem Bauzustand.

Maẞnahmen

  • Umbau Napoleonflügel
  • Einbau Hackschnitzelheizung
  • Brandschutzsanierung Pflegeheim
Umbau Napoleonflügel

Brandschutzsanierung Pflegeheim

zahlreiche brandschutztechnische Mängel, welche teilweise seit der Bauzeit bestehen müssen beseitigt werden

Umbau Napoleonflügel

Zwei an den Försterhof angrenzende Flügel der Klosteranlage werden umgebaut zum Pfarrbereich mit Pfarrbüro und Wohnungen für Pfarrer, Kaplan und Haushälterin.

Die Aussenanlagen von Försterhof und Gebäudeumgriff werden neu gestaltet.

  • Sanierung des gotischen Dachstuhls über dem Bauteil F (sogen. Napoleonflügel)
  • Erneuerung des Dachstuhls über dem Bauteil G (sogen. Verbindungsbau)
  • Rückbau von zahlreichen kleinräumigen Unterteilungen der ursprünglich großzügigen Räumlichkeiten
  • Abdichtung der nicht unterkellerten Bereiche durch Einbau neuer Bodenplatten und Horizontalabdichtung
  • Vertikalabdichtung der Fundamentbereiche
  • Erneuerung der haustechnischen Installationen
  • Sanierung der historischen Kastenfenster nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten
  • Sanierung historischer Bodenbeläge, bzw. Ergänzung durch neue Beläge
  • Umbau des Verbindungsbaus aus den 30-er Jahren zur Wohnung der Haushälterin
  • Sanierung aller Entwässerungsbereiche (Dach- u. Hofflächen)
  • Umgestaltung des Försterhofs zum qualitätsvollen Außenraum
  • Umgestaltung des Nordbereichs zum Pfarrgarten
  • Sanierung der Treppe zwischen Friedhofs- und Stiftsparkplatz
  • Verbesserung des Brandschutzes
Einbau Hackschnitzelheizung
Brandschutzsanierung Pflegeheim

Einbau Hackschnitzelheizung

Vor-Situation:
In der Ausgangssituation befanden sich im Stift St. Veit mehrere dezentrale Ölheizungsanlagen mit dazugehörigen Öltanks, die zwischen 1995 und 1985 eingebaut wurden.

Die Kesselkörper im Hauptgebäude wurden bereits notdürftig geschweißt, weil sie undicht waren. Die Ölbrenner sind immer wieder defekt (Hauptgebäude und Außenwohngruppe), die Nahwärmeleitung vom Hauptgebäude zum Pflegeheim ist undicht. Es bestand also dringender Handlungsbedarf auch hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und CO2 Ausstoß.

Maßnahme:
Eine eingehende Untersuchung ergab, dass die sinnvollste Maßnahme im Hinblick auf die oben erwähnten Kriterien Wirtschaftlichkeit und CO2 Ausstoß eine zentrale Hackschnitzelanlage ist, die den gesamten Gebäudekomplex versorgt. Neben der besseren wirtschaftlichen Perspektive, ist der um 80 % reduzierte CO2 Ausstoß zu nennen. Die primären Wartungsaufgaben würden sich auf eine Heizzentrale beschränken. Die kontinuierlich wiederkehrenden Prüfungen von 8 Heizöltanks und 7 Einzelanlagen, sowie die Wartung dieser Einrichtungen entfallen. Die Anforderungen an eine moderne Hackschnitzelheizzentrale und die Versorgung sämtlicher dem Stift zugehörigen Gebäude unterschiedlichster Nutzung verlangen jedoch Eingriffe in Bauwerke und Außenanlagen.

Im Wesentlichen werden Maßnahmen zur Gewährleistung der Standsicherheit und des Brandschutzes für das von der Baumaßnahmen betroffene Gebäude  einschließlich der unmittelbaren Nachbarbebauung  vorgesehen.